Geschichte

Hasliberg, die traditionelle Schwingerhochburg

Die Schwingersektion Hasliberg, wurde unter dem Patronat von alt Schwingerkönig Simon Fuhrer und Beat Tännler zusammen mit mehreren Schwingerkameraden im Jahre 1908 aus der Taufe gehoben.

Geschwungen wurde am Hasliberg aber schon lange vor dieser Zeit. So wissen alte Urkunden und Chroniken von vielen kraftstrotzenden Schwingergestalten auf dem Hasliberg und den umliegenden Alpen wie Käserstatt und Mägisalp zu berichten.

Wohl einer der ältesten, chronistisch erfassten Schwinger vom Hasliberg ist ein Josef Willi, geboren 1780. Der hätte Glieder und Muskeln gehabt wie von zähem Eschenholz, daher wurde er der "eschige Willi" genannt. Er wurde am Unspunnenfest 1805 auch als unbestrittener Schwingerkönig ausgerufen. Später war ein gewisser Hans Fuhrer (Bruder des späteren Schwingerkönigs Simon Fuhrer) für Schlagzeilen besorgt. Er erhielt an einem grossen Schwingfest im Kanton Schwyz den vermeintlich unbezwingbaren Styger zugeteilt. Der starke und flinke Hasliberger donnerte diesen jedoch platt auf dessen Breitseite. Der Schwyzer war dermassen beeindruckt, dass er die Vermutung verlauten liess, der Berner Oberländer könne hexen.

Im Jahre 1887 entstand das bekannte, von Kunstmaler Giron erstellte Bild "Schwingfest auf dem Hasliberg". Aber schon im Jahre 1835 hatten sich daselbst Schwinger aus dem Hasli und dem benachbarten Obwalden im friedlichen Zweikampf gemessen. Die von Giron gewählte Stätte auf Käserstatt dürfte laut verschiedenen Chroniken als die Wiege des Schwingens gelten.

Dieses Kunstgemälde wurde vom Genfer Kunstmaler Charles Chiron in den Jahren 1887 - 1905 gemalt. Im Bild sind der Schwingerkönig Simon Fuhrer und Hans Tännler vom Hasliberg. Sie gehörten später zu den Gründer-mitgliedern der Schwingersektion Hasliberg.

Der Schwingerkönig

In den achtziger Jahren des vorletzten Jahrhunderts richtete sich das Augenmerk auf den 1859 geborenen Simon Fuhrer von Hasliberg Hohfluh. Er gewann 1883, 1884 und 1885 dreimal hintereinander das "Oberländische" und war 1884 auch Sieger am "Kantonalen". 1887 wurde er zusammen mit dem Truber Simon Wüthrich gar als Schwingerkönig ausgerufen. 1891 gewann er das Schwingfest "700 Jahre Stadt Bern".

Im Wandel der Zeit

Nach der Gründung der Sektion vor bald 100 Jahren gelangten nur wenig Schwinger zu Kranzehren. Nach einem jahrzehntelangen Unterbruch sorgte der bärenstarke Peter von Weissenfluh Ende der sechziger Jahre wieder für positive Schlagzeilen für unsere Sektion. In seiner erfolgreichen Schwingerkarriere brachte er es auf insge-samt 55 Kränze, darunter drei Eidgenössische. Auch Hans Fuhrer und Peter Baumann

waren etwas später erfolgreiche Kranzschwinger. Hans Fuhrer konnte sich 1983 in Langenthal ebenfalls als "Eidgenosse" krönen lassen.

Nach dem Motto "Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm" traten dann in den Achtziger Jahren die Söhne Peter und Christian in die Fussstapfen ihres Vaters und wurden erfolgreiche Kranzschwinger. Christian eroberte insgesamt in seiner erfolgreichen Schwingerlaufbahn nicht weniger als 85 Kränze, darunter 2 Eidgenössische 1995 in Chur und 1998 in Bern. Allein 10 Brünigkränze darf er sein eigen nennen. Sein grösster Erfolg war die Schlussgangqualifikation am Unspunnenfest 1993. Nachdem er sich zu Beginn des Ganges am Knie verletzte, verlor er gegen Thomas Sutter und musste diesem den Sieg überlassen.